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Plastiktüten und Plastikflaschen – Der Tropfen auf den heißen Stein?
Ich weiß nicht genau, wann die Plastiktüten in der BRD Einzug hielten. Alles woran ich mich erinnern kann ist, dass in der DDR bis zum Mauerfall Stoffbeutel beim Einkauf üblich waren. Als ich das erste Mal in Westberlin einkaufen ging, gab es für jeden Einkauf gratis eine Plastiktüte dazu. Ich fand das praktisch. Über die Umweltfolgen machte ich mir zu diesem Zeitpunkt keine Gedanken.
Der Verbrauch von Plastiktüten in Deutschland ist laut Statista seit 2000 von 7 Milliarden auf 1,5 Milliarden zurückgegangen (Stand 2020). Das Erstaunliche daran ist, dass dieser Rückgang allein auf eine Kampagne gegen Plastiktüten zurückzuführen ist, denn das Verbot auf Plastiktüten kommt erst im Jahr 2022. …… …… Daher sprechen sich einige gegen das Verbot aus, weil das ein Eingriff in den freien Markt sei und diese Kampagne gezeigt hätte, dass Menschen selbst, ohne Vorschriften, die angemessenen Maßnahmen ergriffen, um die Umwelt zu schützen. Stattdessen werden jetzt allerorts Papiertüten verwendet. Auch Einwegteller, -tassen und -besteck aus Plastik wurden durch Pappe ersetzt. Aber ist das wirklich so eine grüne Alternative? Die Deutsche Umwelthilfe sagt eindeutig nein: Damit die Einkaufsplastiktüten schön reißfest sind, wird für deren Herstellung besonders viel Wasser, Energieträger und Chemikalien verbraucht. Der einzige — aber dennoch nicht zu vernachlässigende — Vorteil bleibt also, dass sie sich in der Natur abbauen.
Nun stellt sich aber die Frage, wie sinnvoll ist die Fokussierung auf Plastiktüten? Wenn Plastik so schädlich für die Umwelt ist, müssten wir nicht viele andere Plastikverpackungen von den Supermarktregalen verbannen? Laut Forschung sind nicht nur Plastiktüten erst nach 450 Jahren in der Natur und in den Gewässern abbaubar. …… …… Nun gut, in Deutschland hat man zwar an die Pfandlösung auch für Plastikflaschen gedacht, um so den Verbraucher dazu zu ermutigen, die Flaschen wieder zurückzubringen, damit das Plaste recycelt werden kann. Nichtsdestotrotz landen noch viel zu viele Plastikflaschen in den Gewässern. Auch viele andere Verpackungen bestehen noch aus Kunststoff. Wäre es nicht an der Zeit auch für diese Verpackungen eine Lösung, einen angemessenen Ersatz zu finden? Vielleicht ist es auch nicht nur mit dem Prinzip des Ersatzes getan. Vielleicht muss auch hier völlig umgedacht werden. Die Art und Weise wie wir konsumieren.
In der DDR gab es keine eingeschweißten Lebensmittel oder Wurst- und Fleischwaren. Bevor eine Wurst auf der Auslage eines Supermarktes landete, musste sie nicht über hunderte Kilometer zurücklegen, sondern kam direkt vom Fleischer um die Ecke; und der Fleischer um die Ecke wiederum bekam das Fleisch direkt vom Schlachthof aus derselben Ortschaft. Das würde gleichzeitig auch die lokale und regionale Landwirtschaft stärken, die Qualität wäre besser und der CO2-Ausstoß würde dadurch um ein Vielfaches reduziert. …… …… Es führen weniger LKWs und Lieferwagen auf den Straßen und Autobahnen, die obendrein die Infrastruktur schneller verschleißen, dessen Instandhaltung wiederum den Einwohnern aus der Umgebung einen hohen umweltfeindlichen Energie- und Ressourcenaufwand aufzwingt. Außerdem müssen sie mit der erhöhten Luft- und Lärmverschmutzung leben, und vielleicht leben sie dadurch ungesünder. So wird also sowohl ihre Lebensqualität und ihre Gesundheit beeinträchtigt.
Dasselbe gilt für Plastikflaschen. Warum muss eine Flasche unbedingt aus Kunststoff sein? Das Umweltmagazin Ökotest hebt auf seiner Webseite hervor, dass Plastik wesentlich leichter sei als Glas und somit die Spritkosten (das heißt im Umkehrschluss auch der Spritverbrauch) gesenkt werden. …… …… Außerdem seien Mehrwegflaschen 25-mal wiederverwendbar. Ohne dabei auf die Tatsache einzugehen, dass diese dafür auch dickwandiger sind und demzufolge in der Natur noch mehr Jahre – Jahrhunderte brauchen, um von der Natur abgebaut zu werden. Ökotest geht dabei auch nicht auf die Umweltbilanz bei der Herstellung von Plastik und Glas ein. Zum Beispiel der hohe Aufwand für die Erdölförderung und der hohe Erdölverbrauch. (Unabschätzbare Rohstoffkonflikte zwischen einzelnen Ländern und damit zusammenhängende Menschenopfer nicht einberechnet.) Der Verein CO2online stellt auf seiner Website fest, dass die Glasflaschen bis zu fünfzig Mal wiederverwendet werden können. Bei der Glasherstellung zieht hingegen die Glasflasche gegenüber der Plastikflasche den Kürzeren. Der Schmelzvorgang allein nimmt den größten Teil ein (über 60 Prozent, 1600 Grad Celsius für das Einschmelzen von Quarzsand). Durch die deutlich höhere Wiederverwendbarkeit der Glasflasche holt sie es aber mit der Plastikfalsche wieder auf. Darüber hinaus schadet sie nicht der Umwelt, wenn sie sich einmal — ähnlich wie bei der Papiertüte — in der Natur oder im Gewässer verirrt. Es könnte aber wieder die Erfindung des superfesten Glases aufgegriffen werden, dass 1977 durch ein vierköpfiges Kollektiv zusammen mit dem Erfinder Dieter Patzig in der DDR entwickelt worden waren. …… …… „Da wäre ich ja schön blöd, ein unzerbrechliches Glas herzustellen. Mit dieser Geschäftsidee könnte ich ja gleich Konkurs anmelden“, soll der neue Besitzer gespottet haben. Schon hier ist eigentlich auch das Prinzip des geplanten Verschleißes zu erkennen, das eng mit wirtschaftlichen und geschäftlichen Interessen einhergeht. Wo der Hersteller eindeutig der Urheber des Umweltproblems ist und nicht der Verbraucher, dem die Möglichkeit zu einem umweltfreundlicherem Konsum entzogen wird.
Plastikflaschen schneiden also ingesamt schlechter ab als Glasflaschen. Wobei der Ökonutzen von Papiertüten im Vergleich zu Plastiktüten nicht wesentlich vorteilhafter ist, als wir das vielleicht auf Anhieb annehmen. Denn für die Herstellung von Papier und Pappe gehen auch viele natürliche Ressourcen wie insbesondere Holz und Wasser verloren. So zerplatzen viele Illusionen, wenn man nur an einer Lösung — den Ersatz — festhält, ohne dabei an Alternativen unseres Verhaltens zu denken. …… …… Zwar wird es die Luft- und Lärmverschmutzung in der Stadt verringern, aber der Umweltfußabdruck wird durch diesen Austausch nicht viel kleiner. Wir brauchen also mehr Mut zum Umdenken, wie wir leben und konsumieren. Es stellt sich nicht allein die Frage, wie wir ein umweltfeindliches Material durch ein weniger umweltfeindliches ersetzen, sondern wie jeder von uns den Konsum selbst oder die Wege dahin vermeiden oder reduzieren kann, ohne dabei seine Lebensqualität im Wesentlichen einzuschränken. Industrien, Hersteller, Fabriken sind da ganz besonders in der Verantwortung, weil sie der Hauptverursacher der Umweltschäden sind. Solange die ‚grüne‘ Politik nicht das ursächliche Problem des Konsum- sowie Herstellungsverhaltens angeht, bleiben „Ersatz“-Lösungen nur Placebo-Lösungen, die uns ein besseres Gefühl geben, aber im Grunde nichts anderes sind als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Im Anschluss an der Wortschatzübung kannst du über dieses Thema schreiben und den Aufsatz korrigieren lassen.
Schreibe zu diesem Thema einen Aufsatz von etwa 200 Wörtern. Gehe dabei auf die Argumente des Autors ein und wäge die Vor- und Nachteile ab. Ziehe am Ende deine Schlussfolgerungen.
Die Korrektur und Kommentierung ist für meine Schüler kostenfrei.