Um Wohnraum in Berlin wird gekämpft. Das hat auch Niklas Brubach zu spüren bekommen. Seit Jahren teilt er sich eine -Zimmerwohnung mit seinem Mitbewohner. Ende des Jahres verkündet ihm sein Hauseigentümer: „Die Wohnung wird modernisiert. Die Miete aber so teuer.“ Für Niklas Brubach ein Schock.

“Was mach’ ich, ich hier raus muss? Weil, ich es mir nicht mehr leisten kann, und vielleicht keine Wohnung finde… Na, dann überlegt man sich, vielleicht, okay, Freunde kann ich fragen, welche Couch ist da noch frei. Habe ich das über einen längeren Zeitraum dann …, oder wie lange kann ich sowas machen? Was passiert mit den Sachen, die hier in der Wohnung sind? Muss ich aus der Stadt wegziehen?“ 

Die Modernisierung ist ein beliebtes Mittel, um die um ein Vielfaches zu erhöhen. Und oft ist die angebliche Modernisierung der Wohnung ziemlich fragwürdig.

„Hier vorne kommt dann der Anbau für den Fahrstuhl hin, den wir ja gar nich’… ehm … benutzen können, er ja anderthalb Stockwerke nach oben fährt, und.. ehm… wenn wir den nehmen würden, müssten wir ja das Stockwerk wieder nach unten laufen. Und wären dann am Ende viel gelaufen, wie wenn wir von unten anfangen würden, also, ….“ — „Aber für den Aufzug sollen sie bezahlen? — Und für den Aufzug sollen wir bezahlen, ja klar.“

Die Mieter fangen sich an zu wehren:  In Berlin startet ein Volksbegehren, Wohnungskonzerne zu enteignen. Mit dabei Daniel Dieckmann. Unfreiwillig wurde er zehn Jahren zum Mietaktivisten.  Seit Jahren wohnt ja in der […..] Straße, Berlin Mitte, und hat penibel aufgeführt, wie die } Wohnungen in seinem Wohnblock zum Spielball für Investoren wurden. Da wird verkauft, modernisiert und jetzt soll sogar abgerissen werden, um Luxus-Wohnungen zu bauen. Mieter sind schon aus Angst ausgezogen. 

„Wir müssen ja wohnen und das kann ja nicht sein, dass jetzt also Wohnung zu einer Handelsware wird, die also quasi verscherbelt wird, wo’s nur noch um Rendite geht. Da ist der , du und ich, sind da völlig Nebensache. Da geht es nicht um die Leute.“ 

„Super, mein Auto ! Eine Scheiße! Das gibt’s doch gar nicht!“ 

Vor Monaten ging Daniel Dieckmanns Auto durch ein’ Brandsatz in Flammen auf. Auf den Aktivisten wird Druck ausgeübt: Mal wird er verfolgt oder sein zerstört oder eben sein Auto. In anderen Städten Europas wird Wohnen auch immer teurer, während man in Berlin für eine Ein-Zimmer Wohnung mittlerweile 600 € Miete zahlen muss, man in München dafür schon 1000 € hin. Teurer als Berlin ist auch Barcelona. Lediglich in Istanbul ist die Miete geringer. In Dublin und vor in London gehen die Preise fürs Wohnen durch die Decke. 

Die Beratung des Berliner Mietervereins sind meist übervoll, denn für viele ist die Situation persönlich dramatisch geworden. 

„Ja, in Berlin, auch in deutschen Großstädten, haben wir es mit einer ausgesprochenen schwierigen Situation auf den Wohnungsmärkten zu tun, so schwierig wie lange nicht mehr.  Vergleichbar sicherlich mit … ehm …früheren Situationen in der Nachkriegszeit, … äh, wo tatsächlich massiv es an Wohnraum – Wohnraum – mangelt:

 Es sind nicht mehr nur die Einkommen unter Druck: Ladenbesitzer, , Krankenschwestern, Lehrer… Sie alle finden kaum noch bezahlbare Wohnungen in der Stadt.